Praktische Tipps vom offroadtravelteam rund um das Fahrzeug

 

 

 

 

 

Da für uns immer das Reisen im eigenen Auto im

Vordergrund steht, blende ich alle anderen Reisearten

an dieser Stelle bewusst aus!

Unser Motto lautet dabei: „Weniger ist mehr!“

 

 

 

Fahrzeugwahl:

 

Vor dem Beginn einer Reise steht immer diese Frage nach dem geeigneten Fahrzeug! Zunächst sollte man sich aber klar werden, was man mit dem Fahrzeug machen möchte. Soll es ggf. auch noch im Alltag zu Hause gefahren werden oder wird es ausschließlich für die Reise angeschafft.

Damit steht u. fällt meist ebenfalls die Frage „Gebraucht oder neu?“ sowie „ Diesel oder Benzin?“! Hier ließe sich nun unendlich fachsimpeln!

Fakt ist, dass man für eine Afrikareise eher auf ein optisch nicht so attraktives, aber bewährtes, älteres Auto und einem kalkulierbaren Wert zurückgreifen sollte. Damit stellt ein immer drohender Verlust durch Unfall, Raub, Diebstahl, Fahrfehler oder technischem Defekt, emotional und wirtschaftlich eine abschätzbare Größe dar.

Die Farbe sollte ebenfalls neutral ausfallen, damit man nicht bereits auf weite Entfernungen als Tourist erkennbar ist. Mit militärischen Farben kann einem in einigen Ländern allerdings auch die Einreise verweigert werden.

Des Weiteren verzichtet man bei der Modellwahl besser auf überflüssige Elektronik! So lässt sich eher noch der Werkzeugkasten als das Notebook zur Reparatur nutzen und hat bei selbst nicht mehr zu bewältigen Problemen den einheimischen Werkstätten noch eine Chance zur Hilfe! Bei einer Fahrt in einer Reisegruppe ist es immer von Vorteil mit möglichst baugleichen Autos/Rädern zu starten!

Zur eigenen Sicherheit empfehlen wir die Geländetauglichkeit hierzulande ausgiebig zu Testen, damit eine schwierige Geländepassage auf der Reise nicht zur Lotterie gerät! Das gleiche gilt auch für Wartungsarbeiten und die Fehlersuche bei Defekten! Dann kommt man in der Wildnis nicht unnötig ins Schwitzen!

Zum Thema Reifenwahl stehen wir euch natürlich auch gern bei Fragen über Email zur Verfügung! Dort sind die Erfahrungen so unterschiedlich, wie unser Fuhrpark!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Versicherungen/Autoclubs:

 

Gute Erfahrungen habe wir mit dem ADAC in Bezug auf den hauseigenen Schutzbrief sammeln können. Dieser gilt zumindest auch noch außerhalb Europas in der Mittelmeeranreinerstaaten.

Zwar ist die Abwicklung vor Ort zeit- und nervenaufreibend, aber in der Summe meist lohnenswert, da neben dem Ersatzteilversand auch ggf. die Fahrzeugbergung, die vorübergehen Unterbringung von bis 4 Personen vor Ort bis zu 4 Tagen, die Vornahme von Umbuchungen und im ungünstigsten Falle die Heimreise abgedeckt werden können.

Ich habe diese Leistungen persönlich bereits in Algerien in Anspruch nehmen müssen.

 

Bei allem sollte man aber nicht die Absicherung seiner eigenen Person vernachlässigen!

 

Ersatzteile/ Werkzeuge:

 

Hier sollte man mit seiner Fachwerkstatt sprechen und sich dort eine Kiste mit allen vom Hersteller empfohlenen Ersatzteilen zusammenstellen lassen. Meist sind gute Werkstätten auch bereit diese gegen Kommission zur Verfügung zu stellen, so dass man nicht verbrauchte Ersatzteile ohne Risiko nach der Reise wieder bei Fachhändler zurückgeben kann.

 

Für die Zusammenstellung der notwendigen Werkzeuge sollte man sich an den Profikatalogen für Werkstätten, z.B. von HZ mit empfohlenen Werkzeuglisten je Fahrzeugtyp, orientieren!

 

Ausrüstung:

 

Dachgepäckträger, Dachzelte, Packsysteme:

 

Wir sind der Meinung, dass man besser auf ein durchdachtes und herausnehmbares Gepäcksystem im Innenraum vertraut und sich insgesamt bei der Mitnahme von Dingen bewusst einschränkt!

 

Motto: Weniger ist mehr!

 

Die Benutzung von Dachgepäckträger und Dachzelten sehen wir eher skeptisch! Dachgepäckträger verschieben den Schwerpunkt nach oben und erhöhen die Kippgefahr in kniffligen Situationen. Außerdem neigt man immer dazu mehr mitzunehmen und zu überladen. Ich habe bereits eine A- Dachsäule eines Toyotas brechen sehen. Zum anderen sind die sich dort befindlichen Dinge meist vor Dieben bei einer unbeaufsichtigten Standzeit nur schlecht zu schützen!

Dachzelte wiederum sind zwar sehr praktisch. Aber im Falle einer Notsituation (z.B. Überfall) ist man auf dem Dach gefangen. Deshalb bevorzugen wir das Schlafen im Fahrzeug und bei einem freien Fahrersitze um ggf. sofort zu starten!

Ganz abgesehen von den meist sehr hohen Anschaffungskosten, erhöhen beide Konstruktionen erheblich den Treibstoffverbrauch!

 

Luftpumpe, Kompressor

 

Gegen eine gut funktionierende und solide Hand-/Fußluftpumpe ist natürlich nie etwas einzuwenden. Diese sollte man natürlich immer als Reserve mit sich führen, sowie ein Reifenreparaturset sollte auch nicht fehlen!. Eine wesentliche Entlastung z.B. beim permanenten Luftdruckwechsel während. einer Saharadurchquerung die Verwendung eines Kompressor dar. Hier habe sich bei uns die Ausstattungsmodelle in Mercedesfahrzeugen bewährt. Von billigen Alternativen aus dem Baumarkt kann ich nur abraten.

Als eine zusätzliche Luftreserve kann auch der Ersatzreifen genutzt werden. Man befüllt diesen bis zum max. zugelassenen Druck und kann so dann im Fall der Fälle mit einem handelsüblichen Überströmschlauch mit einer Befüllpistole diese Reserve nutzen!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sandbleche, Schaufeln

 

Nun kann man natürlich ein Vermögen für Sandbleche bei diversen Spezialanbietern ausgeben, aber uns ist das viel zu teuer. Deshalb haben wir uns eine eigene Lösung gesucht! Dabei trennen wir aus alten 3 m langen metallenen Gerüstbaubohlen die Lauffläche mit einer Flex vom Rahmen! Dann wird diese Fläche in 6 Stücken zu a 50 cm zugeschnitten und jeweils 3 Teile mit stabilem Schweißdraht bzw. mit Karabinerhacken verbunden. So hat man ohne größere Aufwendungen zwei gleiche stabile Bleche, die zu dem noch zusammengefaltet immer auch einen Platz im Fahrzeug finden!

Bei Thema Spatzen und Schaufeln schwören wir auch so lange Zeit nach der Wende noch auf die Gerätschaften der ehemaligen NVA. Diese sind noch überall zu einem schmalen Taler zu erwerben und halten auch großen Dauerbelastungen stand! Wichtig aber bei Schaufeln, möglichst ein T- Stück und einen langen Stiel verwenden!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kommunikation (Funk, Telefon), Navigation, Karten, Kompass, GPS,

 

Auch hier halten wir an unserem Motto fest!

Zwar sind alle diese technischen. Geräte heute in hoher Güte und. Qualität zu erhalten, aber auch die Preise sind entsprechend mitgewachsen. Daher können wir nur empfehlen, eher Produkte mit einen guten Preis-/Leistungsverhältnis zu erwerben, ggf. gebraucht mit Restgarantie. Damit lässt sich ein Verlust auch mal verschmerzen und man gibt diese Geräte dann vielleicht den Freunden eher einmal mit auf eine Reise. So muß auch nicht jeder diese Geräte anschaffen!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich persönlich halte für jeden Mitreisenden eher ein kleines leistungsfähiges Handfunkgerät für sinnvoller, als sich nur auf fest installierte Fahrzeuggeräte zu beschränken. In vielen Ländern sind diese nämlich gar nicht zugelassen! Ein Handgerät mag zwar nicht so leistungsfähig sein ist aber auch immer dabei. Man muß allerdings auf ausreichende Akkukapazitäten bzw. Lademöglichkeiten achten! Meist entfernt man sich als Reisegruppe nicht weiter als 5 km voneinander. Die Kombination von beiden ist natürlich ideal.

Bei GPS Geräten verhält es sich ähnlich. Vertrauen eher auf robuste bereits länger am Markt befindliche Geräte. Man sollte hier auch möglichst zwei baugleiche Geräte und ausreichende Akkukapazitäten mitführen.

Ich persönlich benutze das Benefon ESC NT 2002 als Kombination von Telefon und GPS. Das erhältliche Zubehör deckt alle Belange ab. Wirklich empfehlen kann ich es allerdings auch nicht. In der Garantiezeit hatte ich des Öfteren Probleme mit der Software, wobei die GPS- Funktion immer fehlerfrei zur Verfügung stand.

Beim Kompass sollte man ebenfalls auf eine Kombination aus Autokompass, elektronischer Kompass des GPS und einem kleinen leichten Handkompass für Notsituationen setzen! Hier entscheiden Geschmack und Vorlieben über die Auswahl bei einem entsprechenden Outdoorausrüster!

Bei den Karten würde ich euch empfehlen in der Gemeinschaft eine Karten auf CD möglichst passend zum GPS- Anbieter und einen Satz GPS fähige konventionelle Karten zu erwerben. Diese kann man dann individuell untereinander je nach Bedarf austauschen.

Ausreichende Übersichtkarten, auch teilweise von Afrika, erhält man mit allgemein praktischen Tipps vom ADAC als Mitglied auf Anfrage!

Ach lasst vielleicht die Notebooks doch lieber zu Hause! Früher ging  es doch auch ohne! Ich schwöre nach wie vor auf eine Reisetagebuch aus Papier und einen Stift!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bergegurte, Seilwinden, Seilzüge, Seile, Wagenheber

 

Seilwinden an Fahrzeugen sind eine feine Sache, aber sehr kostenintensiv in der Anschaffung, nicht immer zuverlässig und im Alltag meist ein Ballast am Fahrzeug!

Im Rahmen unserer Interessengemeinschaft haben wird deshalb einen Seilzug angeschafft. Dieser steht nämlich dann für alle zur Verfügung. Ausgestattet mit Umlenkrollen und Seilen lassen sich dann auch haarige Situationen meistern!

Bei den Wagenhebern vertrauen wir überwiegend auf den Hi- Lift mit dem entsprechenden Zubehör und einem kleinen hydraulischen Wagenheber in der Kombination/Ergänzung!

Bergegurte sollte man immer von der Bruchlast her im Verhältnis zum Fahrzeuggewicht erwerben. Empfehlenswert ist dabei mindestens 2 Stück mit ausreichender, ggf. unterschiedlicher Länge mitzuführen und wenigsten auch 1 Schekel zur Verbindung einzupacken!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Treibstoffbehälter, Zusatztanks auch Wasser,

 

Bei den Treibstoffzusatztanks reichen unsere Erfahrungen von Selbstbau bis käuflichem Erwerb. Die Aha-Erlebnisse reichen hier weit auseinander. Bei Interesse fragt Ihr am besten bei uns nach!

Auf jeden Fall sollte man sich bei der Auswahl der Größe und Kapazitäten an den am weitesten zu überbrückenden Entfernungen und den Verbrauchstabellen der Fahrzeuge im ungünstigsten Falle orientieren! Auch hier können wir mit unserem umfangreichen Erfahrungsschatz recht genaue Auskünfte geben!

Aber auch bei ausreichendem Platz hat der gute alte Blechkanister noch nicht ausgedient!

In Punkto Wasserkapazitäten greifen wir gern auf ungewollte Sponsoren zurück. Meist fallen in der Lebensmittelindustrie Kunststoffkanister in den Größen von 5-20 Litern als Abfall an. Diese kann man im Regelfall nach einer Unbedenklichkeitserklärung  der Firma kostenlos oder gegen einen kleinen Taler erwerben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Verschiedenes:

 

Unabdingbar an jeder Polizeikontrolle nicht nur in Afrika ;o) ein ordnungsgemäßer Sanikasten, ein reflektierendes Warndreieck und möglichst ein Feuerlöscher, aber auch die Starthilfekabel sollten nicht fehlen!

 

Zu allem weiteren Dingen jeden Einzelnen betreffend, wie Kleidung, Hygiene, Gesundheit, Verpflegung, Übernachtung, Sicherheitsregeln, Reiseliteratur, Fahrtechniken, Reisezeit usw. möchte ich mich hier allerdings nicht auslassen. Solltet Ihr allerdings auch in diesem Bereich Fragen an uns haben, schreibt mir bitte über meine Internetadresse marx.rene@web.de!